Wer definiert hier Rassismus?
Am Donnerstag, den 12.08.2021 wurde eine kleine Kundgebung vor der M-Apotheke in Wuppertal Ostersbaum abgehalten, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Druck aufzubauen. Schon länger stehen Straßen- und Apothekennamen mit dem M-Wort in der Kritik, jedoch wird bisher zu wenig in Bewegung gesetzt, um rassistische Sprache aus dem öffentlichen Raum zu verbannen.
Es soll aber nicht nur darum gehen, die Namen zu streichen und zu vergessen, sondern auch die damit in Zusammenhang stehende Kolonialgeschichte angemessen aufzuarbeiten. Leider geschieht dies in Wuppertal noch lange nicht genug.
Schon bei Ankündigung des Protestes sammelten sich Kommentare aus rechter Ecke unter dem Beitrag. Zu Veranstaltungsbeginn waren dann auch tatsächlich Personen anwesend, die der AfD nahe stehen. Sie machten von den sich versammelnden Menschen ungefragt Fotos, räumten aber zum Glück bald darauf wieder sang- und klanglos das Feld, nachdem sie der anwesenden Presse ihre Meinung zu der Aktion mitteilten. DIE LINKE bedauert, dass gerade diese Stimmen in der Öffentlichkeit immer wieder Gehör finden.
„Wuppertal soll für alle Bürger*innen ein guter Ort zum Leben sein, frei von Rassismus und Ausgrenzung“, so Till Sörensen-Siebel, Direktkandidat für den Bundestag. „Es wird deshalb dringend Zeit, sich mit unserer Sprache und ihrer Wirkung auseinander zu setzen. Wir müssen anerkennen, dass Menschen durch bestimmte Bezeichnungen und Namen diskriminiert werden, auch wenn das vielleicht nicht immer die Intention ist.“